Die Frage nach praktisch gelebten Werten ist so bedeutsam und drängend wie nie zuvor. Und dennoch verlieren gelebte ethische Werte in unserer Gesellschaft und unseren Unternehmen anscheinend immer mehr an Bedeutung und  dies den meisten scheinbar wenig ausmacht. Die meisten Grunds& ...

01.10.2007

Die Zehn Gebote… Das solide Fundament einer UnternehmensEthik

Die Frage nach praktisch gelebten Werten ist so bedeutsam und drängend wie nie zuvor. Und dennoch verlieren gelebte ethische Werte in unserer Gesellschaft und unseren Unternehmen anscheinend immer mehr an Bedeutung und  dies den meisten scheinbar wenig ausmacht. Die meisten Grundsätze für unser tägliches Zusammenleben und auch unserer wirtschaftlichen Tätigkeiten sind uralt. Und obwohl sie einer gänzlich anderen Zeit entspringen, haben sie an Aktualität nichts verloren. Viele gehen auf die Zehn Gebote Gottes zurück.

Die Zehn Gebote und das moderne Wirtschaftsleben – ein Widerspruch?

Vorbei die Zeit, da die Zehn Gebote Gottes einen festen ethischen Maßstab bildeten. Heute glaubt man an das System der Marktwirtschaft, an dessen Leistungskraft und den eigenen Erfolg. Galt früher nur Gott als allmächtig, so lautet der zentrale Satz neuer Dogmatiker: Wettbewerb vermag alles. Weltweit vertriebene Waren, die für Freiheit, Modernität und Lebensfreude stehen, haben die Funktion von Sakramenten übernommen; Werbebotschaften gelten als Verkündigung, das liturgische Jahr gestaltet sich nach den jüngsten Kreationen der Modemacher hinsichtlich Farben, Düften und Designs. Und um die neuesten Luxusprodukte tanzen die Konsumjünger wie ums goldene Kalb.

Was früher Seelenheil hieß, wird jetzt in Bonität und Kaufkraft gemessen. Sogar einer der zentralen Begriffe klassischer Religion ist der neuen Lehre vertraut: Das eine oder andere Opfer sollte schon bringen, wer etwas erreichen will. Aber muss man deshalb wirklich „ein Schwein sein in dieser Welt“, wie es ein Popsong vor Jahren sarkastisch formulierte? Die Mehrheit der Deutschen ist anderer Meinung. Nach einer Emnid-Umfrage halten immerhin 52 Prozent der Befragten den Inhalt der Zehn Gebote für aktuell. Die Gebote haben eine wertgestufte Reihenfolge, unterliegen einer inneren Ordnung und Logik. Bei ihrer Auflistung wird indes meist übersehen, dass ihnen die Bibel eine Präambel voranstellt. Dieses „Vorwort“ ist für die weitere Bedeutung wichtig, denn hier geht es um eine Befreiung, jene aus dem Sklavenhaus Ägyptens. Das heißt: Der Grundtenor der Zehn Gebote ist die Ermöglichung von Freiheit. Sie wollen nicht einschränken, sondern die Bedingungen abstecken, unter denen freie und humane Entfaltung überhaupt möglich ist. Alles, was nach diesem Obersatz folgt, bezieht sich auf ihn und wird nur von ihm her verständlich. Die Gebote dürfen deshalb eigentlich nicht einfach übersetzt werden mit „Du sollst (nicht)“, sondern mit: „Weil Du die Freiheit erlangst, wirst Du doch wohl (nicht)…“. Genau betrachtet handelt es sich also nicht um Weisungen, sondern um „An-Gebote“.



Es mag erstaunen, aber all diese Gedanken lassen sich sinnvoll auf eine zeitgemäße Unternehmensphilosophie anwenden. Sie ist eben keine autoritäre Vorgabe profitgieriger Sklavenhalter, sondern ein An-Gebot an alle Mitarbeiter und Kunden. Deshalb braucht auch jede Firmenethik eine Präambel, auf die sich die weiteren Sätze und Normen beziehen. Sie muss das Unternehmen vorstellen und dessen Werte nennen. Zum Beispiel: „Bei all unserem Tun steht der Mensch/ die Umwelt/die Gesundheit im Mittelpunkt. Wir haben die Vision, dass...“

Entsprechendes gilt für die Übersetzung aller Zehn Gebote in eine Firmenethik. Das Tötungsverbot beispielsweise steht – von der Warte des Unternehmers aus betrachtet – für den respektvollen Umgang mit dem Wettbewerber, der heilige Sabbat für die nötigen Freiräume, die Ehre von Vater und Mutter für die Achtung vor den Lebensquellen und der Umwelt, das Verbot zu lügen für Wahrhaftigkeit und das Eingestehen von Fehlern.

Der Überlieferung nach gingen die alten Steintafeln mit den Zehn Geboten während der Kriege der Israeliten mit den Philistern im gelobten Land verloren. Aber das ist nicht wirklich schlimm, denn die Tafeln an sich sind bedeutungslos. Die Gebote müssen – ebenso wie die Firmenethik – in Fleisch und Blut übergehen, nur dann geben sie Orientierung auch in schwieriger Zeit.

Die Zehn Gebote der UnternehmensEthik

1. „Du wirst doch wohl keine fremden Götter neben mir haben“ entspricht dem Bekenntnis zum obersten Ziel, zum Kerngeschäft.

2. „Du wirst mich doch wohl nicht auf ein Bildnis festlegen“ steht für die Dynamik des Wettbewerbs und die Orientierung an Kundenwünschen.

3. „Du wirst doch wohl den Sabbat heiligen“ animiert dazu, Freiräume zu schaffen.

4. „Du wirst doch wohl Vater und Mutter ehren“ fordert den Respekt vor den Lebensquellen und der Umwelt.

5. „Du wirst doch wohl nicht morden“ mahnt zum fairen Umgang mit dem Wettbewerber.

6. „Du wirst doch wohl nicht ehebrechen“ postuliert die Treue zum Kunden, zum Produkt, zum Termin.

7. „Du wirst doch wohl nicht stehlen“ tritt für Geradlinigkeit, realistische Kalkulationen und gegen ungerechtfertigte Bereicherung ein.

8. „Du wirst doch wohl nicht lügen“ verlangt Wahrhaftigkeit und das offene Eingestehen von Fehlern.

9. „Du wirst doch wohl nicht begehren des Nächsten Hab und Gut“ kennzeichnet den fairen Umgang mit dem Ideenpotenzial der Mitarbeiter oder Wettbewerber.

10. „Du wirst doch wohl nicht begehren Deines Nächsten Weib“ warnt vor der Vereinnahmung des Mitarbeiters und vor Machtmissbrauch.

Jeder langfristige Unternehmenserfolg beruht auf einer soliden Unternehmensethik (Ethik-Kodex). Leider tauschen Unternehmen viel zu oft langfristige Strategien gegen kurzfristige ein. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum so viele an Börsen notierte Unternehmen Probleme haben und zum Teil scheitern. Sie werden jedes Quartal an kurzfristigen Erfolgen gemessen und tauschen daher den langfristigen visionären Erfolg gegen den kurzfristigen monetären. Wie in der Natur gesundes Wachstum (Gedeihen) auch mal Stillstand oder gar Verkleinerung bedeutet, so müssen sich auch Unternehmen manchmal verkleinern, um groß werden zu können. Pflanzen besinnen sich in solchen Zeiten auf ihre Wurzeln, so wie Unternehmen gut daran täten, sich von Zeit zu Zeit auf ihre Grundwerte zu besinnen.

Nur durch die Besinnung auf Werte und ethische Grundsätze entsteht langfristiger und krisensicherer Erfolg. So verstanden hat UnternehmensEthik für Firmen strategische Bedeutung. Deshalb muss UnternehmensEthik zur Führungsaufgabe werden - dies gilt im Übrigen nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Staats- und Landesregierungen.

Ohne Ethik gibt es ...
...keinen langfristigen Unternehmenserfolg
...keine sich weiterentwickelnde Gesellschaft
...keine glaubwürdige Politik
...kein glückliches gesellschaftliche, familiäres und privates Leben.







Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Dr. Dr. Cay von Fournier


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